Wer mein Profil gelesen hat, der weiß, dass ich von zwei Kulturen geprägt bin: Der deutschen und der französischen.
Ich möchte Ihnen hier von einem Wort berichten, das ich in einer französischen Fernsehsendung zum Jahresausklang 2017 aufgeschnappt habe, und von dem ich mir wünsche, dass es für mich selbst im Jahr 2018 Bedeutung bekommen möge.
In einer Talkshow fragte der Moderator, umringt von einigen bedeutenden französischen Medienfrauen, welches ihre Wünsche für 2018 seien. Gleich die Erste der Befragten nannte einen Begriff, der mir seitdem nicht mehr aus dem Gedächtnis geht:
"Audace"
„Que l´année 2018 soit l´année de l´audace!“
Möge 2018 das Jahr der Kühnheit sein! – so habe ich es mir im Kopf sofort übersetzt. Dann jedoch begann ich nachzudenken, welchen Klang, welchen Beigeschmack das Wort „Kühnheit“ im Deutschen hat. Mich erinnert es – schon leicht veraltet wirkend - an etwas Martialisches, an Ritterrüstungen und Waffengeklimper… So soll 2018 natürlich nicht werden…!
Ich begann zu überlegen, wie man „audace“ noch übersetzen konnte. Von den vielen möglichen Übersetzungen trafen die meisten nicht meine Vorstellung, ja sie wurden sogar immer unpassender: „Wagemut“, „Verwegenheit“, „Dreistigkeit“, „Vermessenheit“…
Und dann fand ich das simple Wörtchen „Mut“. Ja, „audace“ ist vielleicht ein besondere Form des Mutes. Mut durchaus im Sinne von „wagemutig“ sein, aber nicht in Form von Tollkühnheit, sondern in Form eines mutigen inneren Beschlusses, Herausforderungen nicht aus dem Weg zu gehen, und Dinge (endlich!) zu wagen.
Mut auch nicht als Gegenteil von Angst, sondern als Gegenteil von Bequemlichkeit und Komfortzone.
Mut, zu dem man fähig wird, wenn man seine innere Kraft spürt.
2018 will ich nicht in meiner Komfortzone verweilen. Ich will bewusst Neues tun, neue Wege beschreiten und auf unbequeme Dinge geradewegs zugehen, damit sie mir vertraut werden.
Und Sie? In welcher Form und bei welchen Vorhaben wollen Sie 2018 kühn und mutig sein?